Von der Waterfront wird berichtet, dass sie vor dem Krügernationalpark und dem Tafelberg zu den wichtigsten Touristenattraktionen Südafrikas zählt. So verbringen wir den Vormittag mit shoppen.
Endlich habe ich die Möglichkeit mich in Bondmanier an einen Austin-Martin zu lehnen.
Die Stadtrundfahrt mit den Bussen der roten Linie ist sehr instruktiv und gibt einen guten Überblick über Bausubstanz und Geschichte der Stadt.
Je länger der Tag dauert, umso umfangreicher werden die Menschenmassen an der Wasserfront. Als Dessert des Tages verpacken wird die Bikes in die Kartonkisten und machen sie reisefertig.
Stellenbosch - Herz der südafrikanischen Weinproduktion
Kapstadt, 27. Dezember
Mit dem Morgenessen ist seit dem Stefanstag der Wurm drin. Auch im Speisesaal der idillischen Unterkunft am See warten wir Dreiviertelstunden, bis das Morgenessen bereitgestellt wird. Wenn das
Personal auf die vereinbarte Zeit hingewiesen wird heisst es ja sicher aber es ändert sich nichts - das scheint der afrikanische Way of Life zu sein.
Die Verspätung führt dazu, dass wir das geplante Wasserskifahren leider fallen lassen müssen. Stattdessen fahren wird ca. 60 Minuten im Bus nach Stellenbosch. Dort kurven wir zum letzten Mal mit
den Bikes über knackige Trails, bevor wir im kleinen Weingut von Condé zum Weinverkosten schreiten.
Anschliessend bringen uns die beiden Guides nach Sea Point bei Kapstadt ins Hotel. Das Abschiedsdinner geniessen wir in einem afrikanischen Restaurant mit auserlesenen lokalen Spezialitäten.
Südspitze Afrikas erreicht
Cape Agulhas, 26. Dezember
Mit dem Morgenessen klappt es heute nicht. Mit gut 30 Min Verspätung stehen die Zutaten bereit. Es erwartet uns wieder ein Tag mit über 30 Grad. Auf einer ruppigen Piste erklimmen wir den letzten
markanten Hügelzug, bevor wir uns auf Staubpisten dem Strand nähern. Auch hier haben die Winterstürme den Feldwegen enorm zugesetzt. An einer Stelle könnte man die ganze Gruppe in eines der
ausgewaschenen Löcher stecken - ein ideales Fotomotiv.
15 km westlich vom Cape Aguhlas treffen wir auf den Strand und geniessen die frische Meerluft, sowie das kühlende Atlrantik-Wasser. Entlang dem feuchten Strand - die Ebbe hat vor 2 Stunden
eingesetzt - streben wir radelnd und schiebend dem Endpunkt der Reise zu. Loser Sand und grobe Kiesel zwingen uns mehrmals zum Absteigen.
Am Endpunkt der Reise erfolgt das obligate Fotoshoting. Anschliessend drängt die Zeit um zurück zur Unterkunft im Raum Grobow zu fahren. Wir beziehen idillische Hüttchen an einem Stausee und
haben die Möglichkeit im lauwarmen See zu schwimmen. Ein Hüttchen für Zimmer WC - auch das ist ein Konzept, wenn Aussenisolation keine Rolle spielt.
Endlose Getreidefelder zu Weihnachten
Napier, 25. Dezember
Greyton wird 2014 Etappenort einer der Cape Epic Stages sein. Gemäss Angaben von Kevin wird die 5. Etappe in Greyton gestartet. Heute beginnen wir den Tag mit der Fahrt auf einem der Trails, auf
welchem das Rennen dereinst stattfinden wird. Es ist angenehm kühl, der Himmel bedeckt und die Szenerie grossartig. Auch der im Aufstieg recht steile Trail mag zu begeistern.
Auf den Weiden werden neben Rindvieh und Schafen auch Pferde gehalten. Sie halten sich in der Regel in der Nähe der Wasserstellen auf.
Der Rundkurs auf dem Trail geht über ca. 20 km bevor wir wieder in Greyton eintreffen. Wir verladen die Bikes und legen einen Teil der Strecke nach Napier im Bus zurück. Einmal aus dem Tal
aufgestiegen erstreckt sich ein endlose Abfolge von leicht gewellten Hügeln, welche zu 85 % mit Weizen angebaut werden. Die Felder sind abgeerntet und vielerorts zeugen noch Rundballen von nicht
komplett abgeschlossenen Erntearbeiten. Ein eindrückliches Bild.
Im Verlauf des Tages steigt die Temperatur wieder auf über 30 Grad an und entsprechend durstig treffen wir nach tüchtigem Radeln auf staubigen Pisten in Napier ein.
Zum Weihnachtsznacht bescheren uns die beiden Guides Ricky und Kevin eine Grillade.
Rundkurs im Oak Valley
Greyton, 24. Dezember
Biken an Heiligabend hat schon etwas aussergewöhnliches an sich. Übernachtet haben wir in einem Adventure Camp in kleinen Zelthüttchen. Einfach aber urchig. Die Anlage ist grosszügig angelegt und
verfügt über einen kleinen Pool. Die Unterkunft liegt in unmittelbarer Nähe der Oak Valley Trails. Diese sind auf einer Wein- und Rinderfarm angelegt. Die Trails sind im allgemeinen flüssig zu
fahren - schwierige Abschnitte können dazukombiniert werden. Ricky muss nach einem Kniestich mit einer Föhre am Knie verarztet werden.
Zur Zeit trainieren viele Schweizer Profis in Südafrika. Auf dem Trail treffen wir auf Ralf Näf und können mit ihm ein paar Worte wechseln. Er wird zusammen mit Lukas Flückiger Ende März das Cape
Epic Rennen bestreiten.
Gegen Mittag sind wir zurück im Camp, duschen und machen uns fertig für den Tranfer per Bus nach Greyton, einem Städtchen ca. 60 Min Fahrzeit weg. Dort beziehen wir zwei einfache Bungalows auf
einer Farm mit Früchtdeproduktion. Gut - die Farm liegt ca. 8 km ausserhalb von Greyton und kann auf einer unebenen Staubpiste erreicht werden. Im Talkessel von Greyton findet man auch einige
grosse Milchproduktionsbetriebe.
Zum Heiligabendnachtessen fahren wir in eine Pizzeria nach Greyton. Etliche Südafrikaner feiern Heiligabend mit einer roten Samichlousmütze auf dem Kopf.
Happiger Aufstieg - rassige Abfahrt
Elgin, 23. Dezember
Die Stadt Worcester verlassen wir mit dem Fahrzeug südostwärts. Ziel ist der Theerwaterskloof Reservoir. Nach dem Abladen der Bikes rollen wir uns auf verbuschten Viehweiden und Apfelplantagen
ein. Der folgende Aufstieg zum Grünlandberg zieht sich über 1100 Höhenmeter hin. Über grössere Strecken muss das Bike gestossen werden, da die heftigen Winterregenfälle den Fahrweg unpassierbar
gemacht haben. Viele Blumen säumen den Weg und die Temperaturen sind endlich moderat geworden.
Auf einer Staubpiste folgt eine rassige Abfahrt nach Elgin. Das Sahnehäubchen des Tages ist ein Sigletrail im Oak Valley, der uns zu unserer Unterkunft bringt.
Feuersbrunst hat gewütet
Worcester, 22. Dezember
Heute verlassen wir den nördlichsten Punkt der Reise und wenden uns südwärts. Ein knackiger Anstieg auf einem Fahrweg voller runder Kiesel bringt uns in ein Hochtal, in dem vor wenigen Jahren ein
Waldbrand eine grosse Pinienplantage vernichtet hat. Ein trostloser Anblick. Der Wind bläst uns stetig ins Gesicht bei der Abfahrt auf einer breiten Staubstrasse ins Breed-Rever Valley. Nun geht
es weiter durch Rebberge entlang der westlichen Talflanke in Richtung Worcester. Auf der Höhe des Weingutes Botha bereitet uns Ricky den Lunch vor. Leider ist die Degustationstheke geschlossen.
Da die Temeratur unterdessen 37 Grad überschritten hat, fahren nur noch die hartgesottenen der Gruppe weiter. Zu denen gehöre ich nicht. Ähnlich wie in der Schweiz, gibt es auch in Südafrika
Abkürzungen - Aus Gondiswil wird Gomis aus Worcester Wuster. Das Guesthaus ist stark gesichert. Ja - je grösser die Siedlungen, umso stärker sind die Sicherheitsmassnahmen und die Zäune
sichtbar.
Residieren wie die Gutsherren
Tulbaugh, 21. Dezember
Kurz nach sieben verlassen wir das sogenannte Eco-Camp auf Eselfontaine und fahren noch einmal ca. 7 km Singletrails bevor wir auf Farmstrassen einbiegen. Über staubige Pisten geht es durch
Farmland von Milch- und Getreidefarmen auf und ab bis wir auf die Verbindungsstrasse zwischen Ceres und Citrusdale treffen. Ein kurzer Aufstieg auf Teer bringt uns ins Tal von Wittenberg bevor
wir den letzten steilen Anstieg erklimmen - von Radeln kann bei den meisten keine Rede sein, um abschliessend auf einen langen technisch schwierigen 700 Höhenmeter überwindenden Trail einbiegen,
der uns runter nach Tulbaugh bringt. Wir sind alle froh sturzfrei unten anzukommen und geniessen den Abend auf dem Weingut Manley mit Guesthaus. Ein wunderschöner Badesee lädt zum Schwimmen
und Abkühlen. Unter einer Pergola wird uns das Nachtessen serviert - ich entscheide mich für ein 500gr T-Bone Steak. Da bleibt der Hunger auf der Strecke.
Cape Epic Stage
Eselfontaine, 20. Dezember
Von Ceres, dem Zentrum der südafrikanischen Apfel- und Pfirsichproduktion fahren wir in den Morgenstunden ca. 20 km auf Teer- und Staubstrassen zur Eselfontain Farm raus. Auf deren Gelände fand
in den vergangenen Jahren (2010) eine Etappe des Cape Epic Rennens statt.
Durch Wäldchen und über Hügel schlängeln sich endlose Trails. Besonders im Wald geht es kaum je 10 m geradeaus. Kurve folgt auf Anleger - einfach ein Traum für einen Mountainbiker. Monika spricht
sogar vom Trailwedeln. Es ist wieder gehörig war mit über 35 Grad. Kurz nach Tagesmitte beziehen wir unser Buschcamp - einfache Bambushüttchen bei einer Feuerstelle. Im nahen Felsenpool und dem
Wasserspeicher können wir uns abkühlen. Zum Nachtessen gibt es eine Grillade am offenen Feuer.
Niedergaren und Pannenteufel
Ceres, 19. Dezember
Mit dem Bus fahren wir heute Morgen nordostwärts ins Weinland. Oberhalb von Wellington haben Farmer ein Trailnetz von nahezu 100 km angelegt. Da kann man sich nach Herzenslust austoben, wenn die
Hitze nicht wäre. Schon im Aufstieg zeigt das Thermometer an windstillen Stellen 37 Grad an. Wir hängen konstant am Tropf. Noch vor dem höchsten Punkt schlitzt mir ein spitzer Stein den
Hinterpneu auf. Nun heisst es einen Schlach einziehen. Leider hält auch dieser nur bis kurz vor dem Ziel, was eine weitere Reparatur nötig macht.
Die Hitze führt dazu, dass wir nach nur 27 km genug gesehen haben - die Batterien sind leer. Wir verschieben mit dem Fahrzeug nach Ceres d.h. die Abfahrt vom Bains Kloof Pass natürlich auf den
Bikes.
Der Pool im Guesthouse in Ceres ist sehr willkommen.
Kap der guten Hoffnung
Kapstadt 18. Dezember
Heute ist es deutlich wärmer als am gestrigen Ankunftstag. Dem Tafelberg fehlt des Teufels Tischdecke, so wird vor Ort die bei Südostwindlagen den Gipfel einhüllende Wolkenschicht genannt.
Mit dem Bus fahren wir südwärt bis nach Constania. Der Trailhead für die Tour befindet sich in einem vor Jahren aufgeforsteten Waldstück. Biker haben in den Südhängen des Constantiabergs knackige
Trails angelegt. Zum Glück sind die vielen Wurzeln trocken. Der Blick ostwärts auf die Vororte der 4 Mio Metropole Kapstadt und die False Bay ist gewaltig. Nach einem Rundkurs über den
Hügelrücken, der sich gegen das Kap der guten Hoffnung runterzieht mit phantastischer Rundumsicht fahren wir auf dem Wagon Trail nach Fish Hoek runter. Nun geht es entlang der Küstenstrasse bis
nach Simons's Town. Der Wind weht uns stetig und mit voller Wucht entgegen. So beschliessen wir nach dem Besuch einer Kolonie Afrikanischer Pinguine im genannten Ort die Kräfte zu schonen und per
Bus zum Kap zu fahren.
Der Wellengang am Kap ist gewaltig und der Wind bläst stürmisch. Trotz deutlich über 20 Grad sind wir froh unsere Windjacken dabei zu haben.
Die heutige Tour führte über 40 km.
Prolog am Tafelberg
Kapstadt, 17. Dezember
Nach dem Bezug der Unterkunft und der Montage der Bikes fahren wir mit dem Bus zur Talstation der Tafelbergbahn hoch. Diese hat den Betrieb wegen starkem Wind eingestellt und die bekannten
Nebelfahnen bedecken die Gipfelpartie des Wahrzeichens von Kapstadt. Über knackige Trails kurven wir zur Unterkunft zurück, welche sich im Bereich des von der Fussball WM bekannten
Kapstadt-Stadions befindet.
Nach dem Nachtessen brechen wir um 9 Uhr zur Moonlight Mass auf - einem Kapstadter Slowup quer durch Downtown mit hunderten von Velofans. Ein einmaliges Erlebnis die Stadt bei Nacht zu
erleben.
Wo sind die Bikes geblieben?
Kapstadt 17. Dezember
Der elfstündige Flug nach Kapstadt ist gut verlaufen. Dank Nachtflug konnten wir sogar ein paar Stunden schlafen - wenn auch in ungewohnt halbliegend - halb sitzender Position. Kurz vor 11 Uhr
könnenwir nach einer seidenfeinen Landung den Airbus der Edelweiss Air verlassen. Die Zollkontrolle geht zügig über die Bühne und die Taschen tauchten bald einmal am Karussell Nr. 4 auf. Wo aber
bleibendie Bikes. Die Gepäckmanager verweisen uns an den entsprechenden Schalter - der Flieger sei leer - es komme nichts mehr. Erinnerung an den vorletzten Amerikaaufenthalt kommen hoch, als wir 9
Tage aufdie Bikes warteten, bis sie endlich per Kurier nach Durango geliefert wurden. Wir sind nicht die einzigen Betroffenen. An die 20 Personen stehen am Schalter an. Unterdessen wird auf Karussell
4 dasGepäck der Maschine aus Paris aufgereiht. Ernüchterung macht sich breit. Plötzlich - das Karussel ist schon sehr ausgedünnt verkündet Marcel, meine Kiste gesichtet zu haben und in der Tat - nach
undnach kommen alle vier Bikeverpackungen zum Vorschein und wir können uns auf den Weiterweg machen. Die beiden Tourguides Kevin und Ricky empfangen uns bei der Vorfahrt und bringen uns im Bus
mitAnhänger zu unserem Guesthaus in der Nähe der Waterfront von Kapstadt.
Ready to go
Kloten 16. Dezember
Der Transport der voluminösen Bikekartons im abendlichen Bahnpendlerverkehr war problemloser als angedacht. Fürs Check-in mussten wir auf professionelle Hilfe des Helpdesk zurückgreifen. Der
Automat wollte uns die Boardingpässe nicht ausspucken.
Nun sitzen wir seit 2 Stunden im Flughafen herum und warten aufs Boarden.
Vorbereitungen
Aarwangen 15. Dezember
Das Bike ist umgerüstet auf tubeless Reifen - Südafrika soll sehr dornenreich sein - und zerlegt verpackt in einem Transportkarton. Die Auslegeordnung der Ausrüstungsgegenstände erstellt, die
nötigen Dokumente bereitgelegt. Morgen kann es losgehen. Der Temperaturunterschied wird deutlich sein. Temperaturen um den Gefrierpunkt in der Schweiz oder gefühlten minus 15°C am Westgrat des
Bortelhorns letzten Sonntag bis zu 28°C in der Region Kapstadt machen fast 30°C aus. Eine ähnliche aber gefühlt schockierendere Differenz ist bei der Rückkehr kurz vor Neujahr zu erwarten. Der
Wetterbericht für die Cape Region sieht für die nächste Woche sonniges und zu Beginn windiges Wetter vor.