Wie praktisch ein Schuttle ist, wenn man nicht per Bike zum Ausgangspunkt zurückkommt haben wir an der Monarch Crest gesehen. Die Anfrage beim Schuttledienst in Durango ergibt, dass man bis am Mittwoch ausgebucht sein. Jetzt sind Alternativen gefragt. Wir checken ob Uber auch in Durango aktiv ist und stellen mit Freude fest, dass die Fahrt nach Purgatory um die 30$ kostet. Weniger als die Hälfe des Preises des Bikeshuttles. So fahren wir am Morgen mit unserem Dodge inklusive Bikes nach Purgatory, dem Ausgangspunkt der Tour.
Auf der breiten Hermosacreek Road gewinnen wir rasch an Höhe und biegen auf der Passhöhe ins Skigebiet ein. Man wähnt sich fast ein bisschen in den Alpen. Fahrspuren zum Versorgen der Sesselliftanlagen führen über die Hänge und dienen uns als Trail.
Das letzte Mal sind wir die "Originalroute" durch den Talgrund gefahren. Diesmal testen wir den Rücken wischen Hermosa Creek und Animas Valley aus. Der Nadel- und Birkenwald zwischen den beiden Tälern ist immer wieder von offenen Weideflächen unterbrochen. Entsprechend gut ist die Aussicht auf die umliegenden Bergkämme. Nach einer kurzen Strecke auf einer breiten Forststrasse biegen wir auf den Elkcreek Trail ein. Dem Beginn eines Singletrailvergnüngens sondergleichen.
Leider hat ein grosser Waldbrand im Sommer 2018 den unteren Drittel des Hermoscreek gebiets verwüstet. Flächendeckend ragen schwarze Baumgerippe in den Himmel. Erfreulich indess ist die Regenerationskraft der Natur. Der Boden ist flächendecken bereits wieder grün und mannshöhe Büsche dominieren die Hänge.
Trailtoleranz wird nicht nur im Bündnerland, Wallis und Berner Oberland gelebt, sondern auch in Colorado. Nur dass sich hier nicht nur die Biker und Wanderer die Trails teilen - nein es kommen auch noch die Motocrossfahrer auf ihren knatternden Maschinen dazu. Wenn man sich auf dem Trail begegnet wird angehalten und es kommt immer zu einem kurzen Schwatz. Nicht auszudenken wie Biker und Wanderer reagieren würden, wenn sie in der Schweiz die Wanderwege mit Motocrossfahreren teilen müssten.
Ziemlich ausgetrocknet - ein bisschen wir Dörrobst kommen wir in Hermosa an. Die Temperatur ist deutlich höher als in den vorher besuchten Gebieten. Unsere Rettung ist eine kleine Imbissstube. Aber oh Schreck - sie seien am Schliessen oder hätten eigentich schon zu. Wir sehen offenbar so ausgetrocknet aus, dass sie uns einladen an der Theke gleich selber unsere Getränke abzuzapfen. Wir lassen uns nicht zweimal bitten.
Und nun zu Uber. Das klappt ausvorzüglich. Unser Fahrer Dan - 78 jährig und seit 3 Jahren als Uber Fahrer tätig, trifft pünktlich ein und chauffiert mich hoch nach Purgatory. Mit von der Partie ist auch sein Servicedog. Ein Hund von der Grösse einer Katze, der am Passagier sofort den Narren gefressen hat und mir den Schweiss von den salzigen Armen leckt.
Retour in Durango legen wir in der Chainless Brewery einen Stopp ein und bekämpfen die Unterhopfung.
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